Trotz eines Frauenanteils von 53% im Nicht-Kader sind in der Medienbranche nur 21% Frauen im oberen/obersten Kader vertreten – sie sind also deutlich untervertreten. Wo gehen die Frauen verloren? In der Medienbranche ist der Rückgang des Frauenanteils vom Nicht-Kader zum untersten Kader am grössten. Warum?
Beförderungen scheinen nicht das Problem zu sein. Frauen werden in ähnlichem Anteil ins unterste und untere Kader befördert, wie sie im Nicht-Kader vertreten sind. Das trägt dazu bei, ihren Anteil auf diesen Stufen zu erhöhen. Frauen werden auch in etwas stärkerem Mass (als ihr Anteil in den unteren Kaderstufen beträgt) in die höheren Kaderstufen befördert. Die Unternehmen der Medienbranche nutzen die Beförderungen somit gut, um Frauen in der Talentpipeline voranzubringen.
Allerdings ist der Anteil der neu rekrutierten Frauen insbesondere im untersten und unteren Kader eher gering. Medienunternehmen nutzen die Rekrutierungen eher, um den Frauenanteil im mittleren und oberen/obersten Kader zu erhöhen.
Im Vergleich zu anderen Branchen ist der geschlechterspezifische “Rekrutierungs-Gap” für Kader zwischen 31 und 40 Jahren besonders hoch und zwischen 41 und 50 Jahren deutlich geringer. Dies deutet auf einen vielversprechenden Pool an Talenten hin, der derzeit noch nicht voll ausgeschöpft wird, um die Talentpipeline vielfältiger zu gestalten. Zudem wird deutlich, dass es auch nach 40 noch möglich ist, wichtige Karriereschritte zu machen.
Im untersten und unteren Kader arbeiten Männer praktisch Vollzeit. Im Gegensatz dazu ist der durchschnittliche Beschäftigungsgrad der Frauen auf diesen Stufen eher gering. Dies dürfte für Frauen einen Nachteil für eine weitere Beförderung darstellen, da im mittleren und oberen/obersten Kader Vollzeitbeschäftigung die Norm zu sein scheint. Bemerkenswert: Im Nicht-Kader arbeiten etwas mehr Männer in Teilzeit als in anderen Branchen.
Medienunternehmen sollten Rekrutierungen besser nutzen, um den Frauenanteil im Kader zu erhöhen. Was sind konkrete Schritte, um die Rekrutierung besser zu nutzen?